Grundsätzlich ist zu beachten, die Dauer und Intensität der Bewegung, auf seine persönliche Belastbarkeit abzustimmen, also lieber etwas langsamer und zurückhaltender mit dem Sport zu beginnen, um seinen Körper nicht plötzlich über zu beanspruchen.
Ausreichend Flüssigkeitszufuhr
Wichtig bei jeglicher Art von Bewegung ist die ausreichende Flüssigkeitszufuhr, am besten mit Elektrolyten, um Krämpfen vorzubeugen. Die wichtigsten Elektrolyte sind Magnesium, Kalium und Calcium. Sie werden am besten in Form einer ausgewogenen Basenmischung dem Körper zugeführt. Man kann diese auch einfach in Wasser auflösen und so praktisch in einer Trinkflasche auf die Wanderung oder zum Sport mitnehmen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, dass die Aufnahme von Magnesium immer über zumindest 2-3 Monate erfolgen sollte, da sonst Krämpfe sehr rasch wieder auftreten können.
Abhilfe bei Gelenksbeschwerden
Die ersten Beschwerden bei sportlicher Betätigung, vor allem auch schon bei leichter Überbeanspruchung, treten oft in den Gelenken auf. Gerade beim Wandern und Laufen werden insbesondere die Kniegelenke beansprucht. Bei leichten und selten auftretenden Beschwerden fällt die erste Wahl auf ein kühlendes und schmerzstillendes Gel. Vielfach haben sich auch Umschläge über Nacht mit diesen Gelen bewährt. Ein altes Hausmittel für überbeanspruchte Gelenke ist die Pferdesalbe. Diese enthält durchblutungsfördernde ätherische Öle, wie Latschenkiefern und Minzöl und oft auch ein schmerzstillendes Extrakt aus Arnika. Für Personen die lieber flüssige Zubereitungen bevorzugen gibt es auch den wohlbekannten Franzbranntwein oder Bäder mit ähnlicher Zusammensetzung. Vielfach bewährt haben sich diese wohltuenden Einreibungen auch bei Muskelkater. Die etwas modernere Variante bei Muskelkater ist die Behandlung mit BCAA. Das ist eine Mischung aus den essenziellen Aminosäuren L-Leucin, L-Valin und L-Isoleucin, die die Regeneration der Skelettmuskulatur fördert. Am besten werden diese Aminosäuren unmittelbar nach dem Sport eingenommen.
Arthrose rechtzeitig behandeln
Sollten die Beschwerden häufiger und stärker auftreten, können das Anzeichen für Arthrose, eine Abnutzung der Gelenke, sein. Typisch für Arthrose ist der Schmerz unter Belastung, der in Ruhe schnell wieder abklingt. Auch ein „Knacken“ der Gelenke ist ein Hinweis auf Arthrose. Wenn man Anzeichen einer Arthrose entdeckt, sollte man rechtzeitig mit der Behandlung beginnen, da es sehr schwer ist einen schon abgenutzten Knorpel wiederaufzubauen. Natürlich sollte an erster Stelle der Weg zum Arzt stehen, um eine exakte Diagnose zu ermöglichen. Danach greift man meist auf Präparate mit Chondroitin und Glucosamin zurück. Diese natürlichen Wirkstoffe aus Haiknorpel und Schalentieren sind schon viele Jahre bewährt in der Therapie der Arthrose. Am besten kombiniert man diese mit schwefelhaltigen Aminosäuren wie L-Cystein und Methionin, die wichtig für den Aufbau von Körpergewebe sind und reichlich Omega-3-Fettsäuren in Form von Fischölkapseln, um den in diesem Zusammenhang häufig auftretenden Entzündungen vorzubeugen oder diese zu mildern. Weiters sind auch Vitamin E und Kupfer wichtige Stoffe, die den akuten Schmerz wirksam lindern können. Wichtig ist es die Therapie mit besonderer Konsequenz über 3 Monate durchzuführen, da man erst dann den Erfolg beurteilen kann.
Blasen richtig versorgen
Ein weiteres oft unumgängliches Problem bei längerer Bewegung sind Blasen. Die beste Behandlung von Blasen sind sicherlich Blasenpflaster. Bei langem Gehen und reibenden Schuhen können sich die obersten Hautschichten ablösen. Hier wirken Blasenpflaster wie eine zweite Haut: Sie lindern Druck und Schmerzen sofort und schützen die Wunde vor Wasser, Schmutz und Bakterien. Moderne Blasenpflaster bestehen aus Hydrokolloiden, die die Wunde feucht halten (Prinzip der feuchten Wundheilung) und ev. Gewebsflüssigkeit der Blase aufsaugen. Sie fördern und beschleunigen so den Selbstheilungsmechanismus der Haut. Wichtig ist es diese Pflaster auf die saubere trockene Haut aufzukleben und sie erst nach einigen Tagen, wenn sich diese selbst ablösen, zu entfernen. Eine weitere Frage, die oft auftaucht, ist ob man Blasen aufstechen sollte. Darauf lässt sich eindeutig antworten – Blasen sollte man nicht aufstechen! Auch wenn sie unangenehm sind und schmerzen, erfüllt die abgelöste Hornhautschicht noch eine Schutzfunktion und Keime können solange die Haut intakt ist, nicht eindringen. Vor einem aufstechen der Blase – wie dies früher gefordert wurde – ist daher abzuraten.
Mag. Clemens Feldmann, Autor des Buches "Rezeptfrei in der Apotheke. Ein Leitfaden für den Freiverkauf" gibt in seiner Herba Impulse-Kolumne regelmäßig Tipps für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger, PKA und Aspiranten zu aktuellen Fragen in der Apotheke.
Sein Buch richtete sich an alle, die sich einen Überblick über die Welt des rezeptfreien Sortiments verschaffen wollen, egal ob als Berufseinsteiger, als Untersützung für Ausbilder, oder erfahrene Apothekenmitarbeiter. Einfach aufgebaut und ausgehend von den 46 häufigsten Beschwerden enthält es Leitfäden für Beratungsgespräche, eine Übersicht möglicher Therapieoptionen ja nach Themenbereich, wertvolle Tipps aus der Praxis und Red Flags, die eine Selbstmedikation ausschließen.
© Text: Mag. Clemens Feldmann; Fotos: Andreas Rausch; Adobe Stock