Anfangs war die Ljekarna Male braće (Apotheke der Minderbrüder, kroat.) nur für die Mönche des mitten in der Altstadt von Dubrovnik gelegenen Franziskanerklosters gedacht. Doch mit der Zeit begannen sich auch die Stadtbürger für die Arzneien, Tinkturen und Elixiere, die da hinter Klostermauern zusammengemischt und -gebraut wurden, zu interessieren. Denn einiges davon hörte sich tatsächlich vielversprechend an: Neben den üblichen Heilmittelchen gab es auch solche, die ewige Jugend oder ein besseres Gedächtnis verhießen, ja sogar den ehelichen Frieden wiederherzustellen versprachen. Dergleichen wäre, funktionierte es denn, auch heute wohl noch sehr begehrt. Die Bürger Dubrovniks jedenfalls taten sich zusammen, um den Ausbau der Apotheke finanziell zu unterstützen und sie öffentlich zugänglich zu machen.
Seither taten viele Generationen von Klosterbrüdern hier ihren Dienst – von mittelalterlichen Alchimisten bis hin zu akademisch ausgebildeten Apothekern. Teile des Originalinventars wie etwa Steinschüsseln, Standgefäße, Laborutensilien und medizinische Bücher sind heute im Klostermuseum zu besichtigen, ebenso auch Goldschmiedearbeiten, alte Soutanen und Gemälde. In der Klosterbibliothek sind noch zahlreiche Handbücher, pharmazeutische Formeln und „geheime“ Rezepturen aufbewahrt.
© Text: Harald Sager, Fotos: shutterstock.com/Zvonimir Atletic, P. Stipe Nosic