Seit mehr als 20 Jahren engagiert sich Nina Perner als aktives Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr (7 Jahre Lanzendorf und 14 Jahre Leopoldsdorf in Niederösterreich). Zur Feuerwehr gekommen ist sie durch die Werbeaktion eines Jugendbetreuers, der eigentlich ihren jüngeren Bruder für die Feuerwehrjugend begeistern wollte. Da auch Nina Perners Vater und Großvater Mitglieder bei der Feuerwehr waren, wollte sie auch dabei sein.
Immer mehr weibliche Mitglieder
Obwohl der Feuerwehrdienst immer noch stark von Männern dominiert ist, ist er nicht mehr ausschließlich diesen vorbehalten. Seit 1994 ist es Frauen per Gesetz erlaubt, der Feuerwehr beizutreten. Und die Zahlen der Frauen, die sich in den Dienst stellen, sind im Steigen begriffen – derzeit zählen die heimischen Feuerwehren rund 7,2 Prozent weibliche Mitglieder. Bei der Feuerwehr Leopoldsdorf sind derzeit inklusive Nina Perner fünf Feuerwehrfrauen und zwei Feuerwehrjugendmädchen aktiv.
Hat man es als Frau schwerer bei der Feuerwehr? „Innerhalb der Feuerwehr musste ich mich zu Beginn schon beweisen“, erzählt Nina Perner. Die Skeptiker hat sie aber durch ihr Engagement, etwa bei Atemschutzeinsätzen oder dem aktiven Feuerwehrdienst, schnell eines Besseren belehrt. Außerhalb der Feuerwehr bekommt die Niederösterreicherin nur positives Feedback, die am häufigsten gestellten Fragen beziehen sich natürlich auf die Feuerwehreinsätze, so Perner.
Freiwillige Helfer sind essenziell
Freiwilliges Engagement wie jenes von Nina Perner ist in Österreich unverzichtbar. Laut Sozialministerium leisten 46 Prozent der Österreicher ab 15 Jahren in irgendeiner Form Freiwilligenarbeit. Gemeinsam erbringen sie jede Woche an die 1,3 Millionen Arbeitsstunden. Viele von ihnen neben einem 40-Stunden-Job. „Im Normalfall lassen sich die Arbeitswelt und die Tätigkeit bei der Feuerwehr gut vereinbaren. Während der Arbeitszeit ist es für mich aber nicht sinnvoll, zum Einsatzort zu fahren, da die Kolleginnen und Kollegen, die etwa im Schichtdienst arbeiten oder noch studieren, schneller vor Ort sind“, erklärt Nina Perner. Eine Ausnahme bilden Katastropheneinsätze, bei denen jede helfende Hand zählt. Für diese müssen sich Nina Perner und Ihre Kollegen schon mal auch freie Tage nehmen.
Neben dem starken Zusammenhalt und dem Vertrauen innerhalb der Feuerwehrmannschaft beeindruckt Nina Perner vor allem die Tatsache, dass sie Menschen in Notsituationen helfen kann. „Besonders herausfordernd sind natürlich Einsätze, in denen Kinder oder Bekannte involviert sind sowie der erste Schritt in ein brennendes Haus“, erzählt die Niederösterreicherin, die bereits seit 19 Jahren in der Sanova tätig ist. Neben den eigentlichen Aufgaben eines jeden Feuerwehrmitglieds wie Übungen, Schulungen und Einsätzen leitet Nina Perner bei der Feuerwehr Leopoldsdorf den Verwaltungsdienst; sie kümmert sich um administrative Aufgaben wie Mitgliederverwaltung, Abwicklung von Versicherungen, Einsatzverrechnung und Buchhaltung und fungiert zudem als Schnittstelle zur Gemeinde und anderen Organisationen. Ein besonderes Anliegen ist ihr auch die Jugendarbeit: Zum Thema Jugendwerbung ist sie aktiv unterwegs und beim Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverband ist sie als Bewerterin bei den Landesfeuerwehrjugendleistungsbewerben tätig.
Und wie würde Nina Perner die Gefühle, die sie während eines Feuerwehreinsatzes hat, beschreiben? „Man erlebt bei jedem Einsatz einen gewissen Nervenkitzel gegenüber der unbekannten Situation, oft begleitet von Betroffenheit, aber auch Stolz und Erleichterung nach getaner Arbeit“, beschreibt die Niederösterreicherin. „Das erhebendste Gefühl ist es aber, wenn wir informiert werden, dass eine von uns gerettete Person wieder völlig gesund geworden ist. Dann fühlst du dich wirklich wie ein Held!“
Autor: cg