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Effizient im Traumjob

Mag. Alexander Herzog ist seit 01. Juli neuer Generalsekretär der Pharmig. „Ich habe meinen Traumjob gefunden. Das können nicht viele von sich behaupten. Ich komme aus der Wirtschaft, war nun einige Jahre im Sozialversicherungsbereich tätig und kehre nun in die Industrie zurück“, so der studierte Betriebswirt, der bei IBM und der Brauunion begonnen hat. „All das, was ich mein Leben lang gemacht habe, kann ich in meiner neuen Funktion verwenden. Als Vorstandsmitglied bei der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) habe ich mich in das Krankenhauswesen eingearbeitet und viele Berührungspunkte mit der pharmazeutischen Industrie gehabt, später habe ich die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft digitalisiert, restrukturiert, dort Prozesse optimiert und die SVA kundenfreundlicher gemacht. Nun bringe ich zehn Jahre Erfahrung aus dem Sozialversicherungssystem mit.“

OPTIMIEREN UND DIGITALISIEREN

Mit der Übernahme des Amtes des Generalsekretärs von seinem Vorgänger Jan Oliver Huber will er den in der Pharmig begonnen Entwicklungsprozess weiterführen und Reformen anstoßen. Abläufe sollen optimiert und verschlankt werden: Er will damit Reibungsverluste in der Organisation verringern, um flexibel auf den immer komplexer werdenden Gesundheitsbereich reagieren zu können. Außerdem gehe es natürlich auch darum, den Mitgliedsunternehmen einen besseren Service zu bieten. Beispielsweise könnte eine neue, onlinebasierte Dokumentenverwaltung den Arbeitskreisen, die die Positionen der Branche ausarbeiten, die Arbeit erleichtern und die Kommunikation beschleunigen. 

Seine Schwerpunkte:  Abläufe sollen optimiert und verschlankt werden um Reibungsverluste in der Organisation zu verringern und Flexibiltät zu steigern.

Auch der Austausch mit der Politik – insbesondere auf Landesebene – soll mit einem eigenen Public-Affairs-Beauftragten verbessert werden, denn auf das Gesundheitssystem sieht Mag. Alexander Herzog große Herausforderung zukommen: „Da ist zum einen die anstehende Reduzierung auf fünf Sozialversicherungsträger. Es kommt darauf an, den Prozess so zu gestalten, dass es am Ende des Tages einen Mehrwert für den Versicherten gibt.“ Zum zweiten müssten die Finanzierungsströme entwirrt werden. Als drittes fordert er, dass die Standortvorteile Österreichs aufrechterhalten und weiter ausgebaut werden. 

Für Herzog eine Chance: eigene Public-Affairs-Beauftragte.„Wir müssen uns strukturell weiter entwickeln und auf nachvollziehbare, transparente Prozess pochen, die es ermöglichen, dass Medikamente schnell auf den Markt kommen“, so der neue Pharmig-Generalsekretär. Mit den Apothekern will Herzog die sehr gute Verfügbarkeit von Medikamenten weiterhin aufrechterhalten und für die Zukunft absichern. 

TREND: ABWANDERUNG

Für seine Branche sei wichtig, dass ein politisch und wirtschaftlich gutes Umfeld für die Unternehmen geschaffen wird. „Wir sehen den Trend, dass die Produktion immer mehr ins außereuropäische Ausland verlagert wird. Das liegt an stetig steigenden Kosten, die systembedingt nicht auf dem Markt unterzubringen sind. Der Lebensstandard in Österreich ist sehr hoch. Wir begrüßen, dass die neue Regierung ein klares Bekenntnis zum heimischen Produktionsstandort gegeben hat, aber an der einen oder anderen Schraube könnte etwas schneller gedreht werden. Wir halten beispielsweise die Erhöhung der Forschungsprämie oder eine Verbesserung der Investitionsförderung für sinnvoll“, sagt Herzog. Alle Player müssten sich auf ihre Weise an dem gemeinsamen Ziel beteiligen: einer gesunden österreichischen Bevölkerung. 

Autor: Manuel Sommerfeld

Fotos: © Andreas Rausch