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Hundertzwanzig –und ganz modern

Apotheke mit “Star-Allüren”. Seit 1904 am selben Ort – das zeugt zwar von schöner Beständigkeit, aber irgendwann machen sich die Mängel dann doch bemerkbar. Deshalb wanderte die St. Josef-Apotheke in Voitsberg ein paar Häuser weiter. Und hat mit „Johnny“ nun ein neues „Teammitglied“.

Text: Harald Sager | Fotos: Julia Dax-Sinkovits

Hundertzwanzig Jahre gibt es die St. Josef-Apotheke in Voitsberg jetzt schon, und 119 davon war sie in einem netten einstöckigen Gründerzeithaus in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße 6 untergebracht. Vier aufeinanderfolgende Generationen der Apothekerfamilie Lautner arbeiteten in der schönen 40-m²-Offizin mit dem originalen Jugendstil-Mobiliar – bis der Platzmangel eines Tages nicht mehr wegzuleugnen war. Die Apotheke musste also rasch ins 21. Jahrhundert transferiert werden. Die Gelegenheit dazu ergab sich im Vorjahr nur knapp 700 Meter weiter in derselben Straße auf Nummer 27: Dort steht ein großer Eurospar, und die Spar-Gruppe erklärte sich bereit, einen ebenerdigen Anbau zu errichten. Im Sommer 2023 wurde dieser an die Apothekenbetreiber übergeben. 

Vor der feierlichen Eröffnung der brandneuen St. Josef-Apotheke im Oktober gab es einige personelle und juristische Veränderungen: Mag. pharm. Petra Writzl-Lautner, die bisherige Konzessionärin der St. Josef-Apotheke, trat ihren wohlverdienten Ruhestand an.  Dafür gründete ihr Bruder, Mag. pharm. Bernd Lautner, der „hauptberuflich“ die Rathaus-Apotheke am Hauptplatz von Voitsberg führt, gemeinsam mit Dr. pharm. Zsolt Zimics eine Gesellschaft zur Übernahme des Betriebs. Zimics, der schon seit 2010 in der St. Josef-Apotheke beschäftigt gewesen war, übernahm im Zuge dessen die Konzession von seiner vormaligen Chefin.

Erfolgreiche Partner:
Mag. pharm. Bernd Lautner (l.)
und Dr. pharm. Zsolt Zimics

BEIDES PROBIERT, KEIN VERGLEICH
„Die alte Offizin hatte 40 Quadratmeter, die neue hat 99 plus ein Extrazimmer für Beratungsgespräche und Dienstleistungen, die absolute Privatsphäre erfordern. Wir haben fünf Tara-Plätze statt drei und viel mehr Wand- und Regalflächen. Vom großen Eurospar-Parkplatz gelangt man barrierefrei in die Apotheke. Und nicht zuletzt hat sich nebenan eine Ärztin für Allgemeinmedizin eingemietet“, zählt Bernd Lautner die Vorteile auf. Die Offizin ist unter Verwendung von gebürsteten Holzoberflächen und beigen Farbtönen sehr naturnah gehalten und in warmes Licht getaucht. Für Liebhaber*innen der früheren Jugendstilmöbel wurde ein Wandverbau, quasi als Schaustück, integriert. „Wir haben versucht, eine Atmosphäre von Wohlgefühl zu schaffen, die zum Verweilen einlädt“, ergänzt Zsolt Zimics.

JOHNNY IST KEIN DEPP
Der Star der Apotheke ist aber „Johnny“, der Apostore A3000 Kommissionierautomat von Knapp mit insgesamt sieben Ausgabestellen – fünf an den Taras und zwei weiteren im Backoffice – und 20.000 Lagerplätzen. Im Bezirk Voitsberg steht er allein auf weiter Flur – trotzdem oder vielleicht gerade deshalb war das Team zunächst wenig begeistert. Zsolt Zimics: „Der Tenor lautete: ,Wozu brauchen wir den?‘, und wenn einmal etwas nicht funktionierte, war sofort ,Johnny Depp‘ daran schuld. Aber nach der Einarbeitungsphase wurde allen rasch klar, dass die Vorteile unschlagbar sind!“ Auch bei den Kund*innen ist das acht Meter lange und 3,60 Meter hohe Ungetüm der Star: Durch eine Glastür können sie den blitzschnellen Greifarmen bei der Arbeit
zusehen.

Im Oktober 2023 startete das Team in der brandneuen Apotheke durch

ST. JOSEF-APOTHEKE
Conrad-von-Hötzendorf-Straße 27, 8570 Voitsberg

• Beschäftigte: 8
• Gesamtfläche: 288 m²
• Leitung: Dr. pharm. Zsolt Zimics
• Herba-Services: AIT2, Galleria, ApoTV, APOforte

www.apotheke-voitsberg.at