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„Ohne PKAs geht es nicht“

Karriere mit Lehre. Die Tätigkeitsfelder der PKAs sind vielfältig – die gefragten Fähigkeiten auch.

Text: Silke Ruprechtsberger

„Ob beim Bestellen und Einordnen der Ware, bei der Herstellung von magistralen Rezepturen oder beim Verkauf von Kosmetika und Medizinprodukten: PKAs spielen eine tragende Rolle in der Apotheke – ohne sie geht es nicht“, betont Mag. pharm. Thomas W. Veitschegger, Präsident des Österreichischen Apothekerverbandes. Zum notwendigen Fachwissen komme die nötige soziale Kompetenz: „Schließlich haben wir es mit Kundinnen und Kunden zu tun, die zum Teil in Ausnahmesituationen sind. Das erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen.“ Unabdingbar für den Beruf seien zudem Genauigkeit und ein naturwissenschaftliches Verständnis, das etwa in Fächern wie Gesundheitslehre und Hygiene vorausgesetzt werde.

PERMANENTE MODERNISIERUNG
Um die angehenden PKAs bestmöglich zu unterrichten, sei es Aufgabe der Berufsschulen, die Lehrpläne immer wieder zu entmisten und neue Inhalte aufzunehmen, so Veitschegger: „Die Warenwirtschaftssysteme laufen längst elektronisch, die Apothekenroboter brachten einen zusätzlichen Grad der Digitalisierung. Viele Betriebe nutzen mittlerweile Website und Social-Media-Kanäle zur Kundenkommunikation. Auf all das sollten moderne Berufsschulen vorbereiten“, sagt Veitschegger. Nicht zuletzt wegen des großen Wettbewerbes um den Nachwuchs bemühen sich die Schulen sehr um ein attraktives Angebot. Der Verband unterstützt sie bei der Vernetzung und organisiert Lehrlingswettbewerbe und Auslandsexkursionen.

Das sagen die PKAs über ihre Ausbildung:

Elena Heinz, PKA, Stadtapotheke Fürstenfeld
 „Als PKA muss man empathisch sein und das liegt mir. Ich habe gelernt, dass es wichtiger ist, zuzuhören, was die Leute plagt, als selbst viel zu reden. Dann gewinnen vor allem ältere Menschen Vertrauen und sind sehr dankbar für kompetente Ratschläge. Meine Lehre habe ich in Tirol absolviert, das duale Ausbildungssystem hat mir sehr gefallen, vor allem weil ich alle zwei Wochen drei Tage Berufsschule hatte. Das finde ich viel besser als einen dreimonatigen Berufsschulblock. Am meisten gefällt mir an meinem Beruf, dass er so viele unterschiedliche Tätigkeiten beinhaltet – vom Kundenkontakt bis zur Herstellung von Salben und Zäpfchen. Das macht jeden Tag abwechslungsreich.“

Cornelia Karan, PKA, Floriani Apotheke Graz

„Ich wollte schon als Kind PKA werden. Ich interessiere mich sehr für naturwissenschaftliche Themen, die Herstellung von Salben, Hustensaft, Tinkturen und so weiter, aber auch für Kosmetik und Nahrungsergänzungsmittel. Der Beruf ist abwechslungsreich, war aber während der Pandemie sehr herausfordernd, etwa durch die Testungen und die körperliche und psychische Belastung, weil wir ständig FFP2-Masken tragen mussten. Die Ausbildung hat mir Selbstbewusstsein, Teamfähigkeit und viel Wissen gebracht. Die Berufsschule könnte mehr zu Pharmazie und Einkauf vermitteln. Die noch nicht so ausgeprägten Kenntnisse eignet man sich aber spätestens in der Praxis an. Jede Person bringt ihre Fähigkeiten ins Team ein, so ergänzen wir uns perfekt.“

Andrea Peterl, PKA, Sankt Richard Apotheke in Bisamberg

„Die Abwechslung und der persönliche Kontakt zu den Kundinnen und Kunden haben mich motiviert, in der Apotheke zu arbeiten – und dann habe ich in der Nähe meines Wohnortes eine Lehrstelle gefunden. Meine Ausbildung war von Anfang an spannend und fordernd. In der neuen Berufsschule in Sankt Pölten hatten wir nicht nur die Möglichkeit, in den Labors zum Beispiel Kapseln, Zäpfchen und Salben anzufertigen, sondern uns auch der Schaufensterdekoration zu widmen. Vom selbstständigen und kreativen Arbeiten habe ich in meinem weiteren Berufsleben sehr profitiert. Das Verkaufsgespräch – ein wichtiger Aufgabenbereich für PKAs ­– ist in meiner Ausbildung zu kurz gekommen. Heute nutze ich Webinare, um up to date zu bleiben.“

Leon Blecha, PKA, Tabor Apotheke in Steyr 

„In meiner Schulzeit war ich öfters in einer Apotheke schnuppern, weil ich schon immer etwas mit Medizin machen wollte. Mich interessieren Medikamente, Teedrogen, Magistrale Rezepturen, Homöopathie und auch die Warenwirtschaft. Dieses Jahr möchte ich mich für die Ausbildung zum Schüssler-Fachberater anmelden. Durch meinen Beruf bin ich Menschen gegenüber offener geworden. Die Zeit in der Berufsschule war anspruchsvoll, einiges war in Latein und vieles neu für mich. Sinnvoll wäre es, weniger Einheiten zur Angewandten Wirtschaftslehre zu haben und dafür apothekenspezifische Beratung und Medikamentenlehre zu stärken. Das würde uns sehr helfen, denn an der Tara ist Know-how über die Inhalts- und Wirkstoffe gefragt.“

 

Foto: shutterstock.com / Gligatron