Im westlichsten Bundesland, über dem Arlberg, hat die Herba einen Betrieb, der die Apotheken und Patienten optimal mit Medikamenten versorgt. In Dornbirn ist er hervorragend platziert und verkehrstechnisch gut angebunden. „Einen Standort vor Ort zu betreiben ist immens wichtig für die Versorgungssicherheit. Unsere Logistik ist so ausgelegt, dass wir in kürzester Zeit beim Kunden sein können“, erklärt Betriebsdirektorin Gudrun Reichart. Innerhalb von höchstens 90 Minuten langt die Ware bei jedem Kunden in Vorarlberg ein.
Die 18.000 Artikel, die in Dornbirn auf Lager sind, bilden die Bedürfnisse der Apotheker im Ländle ab. Denn am Arlberg braucht man teils andere Produkte als am Neusiedler See, beispielsweise um die Skifahrer und Wanderer zu versorgen. „Das Sortiment wird laufend angepasst“, so Reichart. Der Bestand ändert sich je nach Saison: Im Winter gibt es eine andere Bevorratung als in der heißen Jahreszeit, wo etwa Mittel gegen Sommerallergien oder Heuschnupfen-Präparate besonders gefragt sind. Ausgeliefert wird mehrmals pro Tag, über den eigenen Fuhrpark oder einen Logistik-Partner.
Vom Schmuck zur Pharma
Kurz nach sieben Uhr morgens ist Gudrun Reichart schon in ihrem Büro anzutreffen. Sie mag es, früh aufzustehen und die vergleichsweise ruhige Zeit am Morgen für administrative Dinge zu nutzen, ihre Mails zu checken und sich über die aktuellen Entwicklungen in der Branche zu informieren. Bereits seit acht Jahren leitet sie den Betrieb in Dornbirn, kennt ihn aber schon deutlich länger. Vor 28 Jahren begann sie nach der Babypause ihre Tätigkeit bei der Herba im Telefonverkauf, ganz klassisch über eine Bewerbung. Die Pharmabranche war damals für sie neu, der Großhandel an und für sich aber nicht. „Ich habe zuvor im Schmuckgroßhandel gearbeitet“, erzählt sie. „Bei der Herba habe ich alle Bereiche des Pharmagroßhandels kennengelernt und mir im Laufe der Jahre Erfahrung und Wissen angeeignet.“
Die Chance, die Betriebsleitung zu übernehmen, nutzte sie: „Das waren sehr große Fußstapfen, in die ich getreten bin. Mein Vorgänger hatte den Betrieb über viele Jahrzehnte geleitet“, erzählt sie. Den Schritt hat sie nie bereut: „Ich mag Herausforderungen und meine Arbeit macht mir sehr viel Freude. Unser Team ist motiviert und besteht aus engagierten Kollegen – daher herrscht bei uns auch eine familiäre Atmosphäre.“
Gemeinsam vieles bewegen
Das Betriebsklima spielt für Reichart eine wesentliche Rolle. Mehrmals am Tag macht sie Rundgänge durchs Haus, bespricht sich mit Abteilungsleitern und Mitarbeitern und ist zugänglich für deren Anliegen. Daran, den Teamgedanken hochzuhalten, wird in Dornbirn ständig gearbeitet. Kleinere Teambuilding-Aktionen, die das Gemeinsame in den Vordergrund rücken, werden immer wieder gesetzt. Ab und zu finden auch gemeinsame Aktivitäten außer Haus statt, etwa Kegelabende oder Ausflüge zum Bogenschießen.
„Die Leistung des Einzelnen wirkt sich unmittelbar auf den Kunden sowie auf den Rest des Teams aus. Mir ist wichtig, dass das allen bewusst ist“, so Reichart. Ein kleines Team muss besonders gut organisiert sein, damit die Leistung passt. Um das Tagesgeschäft optimal abwickeln zu können und Stoßzeiten aufzufangen, in denen viele Bestellungen reinkommen, betreibt die Herba eine Art Job-Rotation. „Wir legen das Augenmerk darauf, dass eine Person gleich mehrere Funktionen wahrnehmen kann. So können wir sehr schnell auf das Tagesgeschäft reagieren.“
Initiative ergreifen
Von ihren persönlichen Erfahrungen sollen auch andere profitieren. Selbst wenn ihre beiden Kinder mittlerweile erwachsen sind, engagiert sich die Betriebsdirektorin in ihrer Freizeit nach wie vor für eine bessere Kinderbetreuung für Berufstätige. „Vor vielen Jahren war ich Initiatorin, heute unterstütze ich meine Mitstreiter, die sich dafür stark machen.“ Sie besucht regelmäßig Treffen im Eltern-Kind-Zentrum, hilft bei organisatorischen Belangen und bringt ihre Ideen ein.
Ihre Freizeit verbringt Gudrun Reichart gern in der Natur. „Ich könnte mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn ich das nicht machen könnte.“ Im Winter wedelt sie auf den Skiern die Piste hinunter. Im Sommer geht sie wandern oder schwingt sich aufs Mountainbike – ein wunderbarer Ausgleich zum Beruf. Damit ist sie nicht allein: In Dornbirn sind die Distanzen kurz, die meisten Mitarbeiter der Herba sind passionierte Radfahrer und fahren mit dem Rad in die Arbeit.
– beschäftigt 30 Mitarbeiter
– beliefert 51 Apotheken
– hat circa 18.000 Artikel auf Lager
– bildet aktuell 2 Lehrlinge aus
© Text: Greta Lun, Fotos: Darko Todorovic